Das Leben des Heiligen Propheten Muhammad ﷺ – Ereignisse vor der Schlacht von Badr

Zusammenfassung der Freitagsansprache vom 16. Juni 2023

Nach der Rezitation von tašahhud, ta’awwu und Sure al-Fātia sagte Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor AhmadABA, dass er damit fortfahren werde, die im Hinblick auf die Schlacht mit den Ungläubigen von Mekka getroffenen Vorbereitungen zu erwähnen.

Die Prophezeiung über Umayyah bin Khalf

Seine HeiligkeitABA berichtete, dass Umayyah bin Khalf zögerte, die Mekkaner in die Schlacht zu begleiten. Es ist überliefert, dass Abu Jahl zu Umayyah ging und sagte, er gehöre zu den ehrenwerten Anführern und wenn er zurückbliebe, würde dies dazu führen, dass auch andere zurückbleiben. Der Grund für Umayyahs Zögerung war jedoch, dass der Heilige Prophet  vorausgesagt hatte, dass Umayyah getötet werden würde. 

Seine HeiligkeitABA sagte, dass einer Überlieferung zufolge Umayyah Hadhrat Sa’d bin Mu’adhRA Schutz gewährt hatte, damit er die Umrah (die kleinere Pilgerfahrt) durchführen konnte. Als Hadhrat Sa’dRA die Kaaba umrundete, sah Abu Jahl ihn und bedrohte ihn, weil er den Heiligen Propheten  angenommen hatte. Umayyah versuchte, Hadhrat Sa’dRA zu sagen, er solle Abu Jahl nichts sagen, da er ein angesehener Stammesführer der Mekkaner war. Hadhrat Sa’dRA sagte jedoch, wenn er daran gehindert würde, die Kaaba zu umrunden, würde er den Weg ihrer Handelskarawane aus Syrien behindern. Zudem teilte Hadhrat Sa’dRA Umayyah mit, dass er den Heiligen Propheten  hatte voraussagen hören, dass Umayyah getötet werden würde. Daraufhin sagte Umayyah, dass Muhammad  niemals lügen würde. Aufgrund dieser Prophezeiung zögerte Umayyah in die Schlacht zu ziehen. 

Seine HeiligkeitABA sagte, Abu Jahl habe Umayyah davon überzeugt, wenigstens zwei Tage mit der Karawane zu reisen, und Umayyah habe schließlich zugestimmt. Doch genau in diesen zwei Tagen wurde Umayyah schließlich getötet, womit sich die Prophezeiung erfüllte.

Der Traum von Abu Lahabs Schwester 

Seine HeiligkeitABA sagte, dass Abu Lahab auch Angst hatte und zögerte, in die Schlacht zu ziehen, und beschloss, jemand anderen an seine Stelle zu schicken. Diesbezüglich zitierte Seine HeiligkeitABA Hadhrat Mirza Bashir AhmadRA:

»Es gab nur zwei Personen, die zögerten, an der Schlacht teilzunehmen, und das waren Abu Lahab und Umayyah bin Khalf. Der Grund für dieses Zögern lag jedoch nicht in der Sympathie für die Muslime. Vielmehr fürchtete Abu Lahab den Traum seiner Schwester ‘Atikata bintu ‘Abdil-Muttalib, den sie nur drei Tage vor der Ankunft von Ḍamḍam sah und der die Vernichtung der Quraisch ankündigte. Umayyah bin Khalf fürchtete die Prophezeiung des Heiligen Propheten über seine Ermordung, worüber er von Sa’d bin Mu’adhRA in Mekka erfahren hatte. Da man jedoch befürchtete, dass das Zurückbleiben dieser beiden berühmten Stammesführer negative Auswirkungen auf die vielen Ungläubigen haben würde, regten die anderen Stammesführer der Quraisch ihre Leidenschaft und Eifersucht an und zwangen sie schließlich zur Zustimmung. Mit anderen Worten: Umayyah bereitete sich selbst vor, und Abu Lahab zahlte eine beträchtliche Summe an einen anderen, der an seine Stelle trat. Auf diese Weise war nach einer Vorbereitungszeit von drei Tagen ein Heer von über 1000 furchtlosen Kriegern bereit, aus Mekka auszuziehen.

Dieses Heer befand sich noch in Mekka, als einige Stammesführer aus den Reihen der Quraisch der Meinung waren, dass die Beziehungen zwischen den Bewohnern von Mekka und der Banu Bakr, einem Zweig der Banu Kinanah, ungünstig seien und die Gefahr bestünde, dass sie in ihrer Abwesenheit die Situation ausnutzen und Mekka angreifen könnten. Aufgrund dieser Überlegung begannen verschiedene Leute aus den Reihen der Quraisch zu zögern. Doch ein Stammesführer der Banu Kinanah namens Suraqah bin Malik bin Ja’sham, der sich zu dieser Zeit in Mekka aufhielt, versicherte ihnen: ›Ich garantiere, dass kein Angriff auf Mekka erfolgen wird.‹ Tatsächlich war Suraqah in seiner Feindschaft gegen den Islam so vehement, dass er zur Unterstützung der Quraisch sogar selbst den ganzen Weg nach Badr mit ihnen ging. Als er jedoch die Muslime dort sah, war er so voller Ehrfurcht, dass er seine Gefährten verließ und floh, bevor der Krieg begann …

Bevor sie Mekka verließen, gingen die Quraisch zur Kaaba und beteten: ›O Gott! Gewähre derjenigen von diesen beiden Parteien Beistand, die in Deinen Augen edler und überlegener ist, und beschäme und demütige die andere.‹ Daraufhin zog das Heer der Ungläubigen mit großem Prunk und Stolz aus Mekka ab.« (Leben und Charakter des Siegels der Propheten, Bd. II, S. 133–134)

Der Traum von Juhain bin Salt

Seine HeiligkeitABA sagte, dass die Mekkaner zur Zeit des Aufbruchs 1300 Mann zählten. Auf dem Weg trennten sich jedoch die Leute von Banu Zuhra und Banu Adi von der Armee, sodass die Armee der Quraisch nur noch etwa 950 bis 1000 Mann stark war. 

Seine HeiligkeitABA berichtete, dass sich die Quraisch unterwegs in Juhfa aufhielten. Dort erzählte ein Mann namens Juhain bin Salt von einem Traum, wie ein Mann auf einem Pferd und einem Kamel ankam und die Namen verschiedener Stammesführer der Mekkaner verkündete und sagte, sie seien getötet worden. Dann schlug er mit einem Speer auf sein Kamel ein, und es gab kein einziges Zelt der Mekkaner, das nicht vom Blut des Kamels befleckt worden wäre. Als Abu Jahl dies hörte, verspottete er ihn nur, doch die Namen, die er nannte, waren jene, die tatsächlich in der Schlacht von Badr getötet wurden. 

Seine HeiligkeitABA sagte, dass Abu Sufyan, wie in der vergangenen Freitagsansprache erwähnt, eine andere Route gewählt hatte, um den Muslimen auszuweichen, die versuchten, seine Handelskarawane abzufangen. Nachdem es Abu Sufyan gelungen war, ihnen auszuweichen, sandte er eine Nachricht an die Mekkaner, dass die Handelskarawane in Sicherheit sei und es daher keinen Grund gäbe, in die Schlacht zu ziehen. Doch als Abu Jahl dies hörte, sagte er, dass sie nicht zurückkehren würden, bis sie Badr erreicht hätten. 

Seine HeiligkeitABA erzählte, dass der Sohn von Abu Talib, Talib bin Abu Talib, ebenfalls mit der Armee der Mekkaner aufgebrochen war. Unterwegs wurde er von den Leuten verspottet, weil sie wussten, dass er sich zwar mit ihnen auf den Weg gemacht hatte, seine Sympathien aber bei Muhammad  lagen. Daraufhin kehrten er und einige andere nach Mekka zurück.

313 Gefährten

Seine HeiligkeitABA sagte, dass der Heilige Prophet  am 12. Ramadan nach der Hidschra mit etwas mehr als 300 Personen von den Ansar und den Muhajireen aus Medina aufbrach. Der Heilige Prophet  hatte Hadhrat Usman bin AffanRA angewiesen, zurückzubleiben, weil seine Ehefrau Ruqayyah krank war. Den meisten Überlieferungen zufolge soll die Anzahl der Muslime 313 betragen haben. Es gibt eine Überlieferung, die besagt, dass der Heilige Prophet  anordnete, dass die Muslime gezählt werden sollten. Dem Heiligen Propheten  wurde mitgeteilt, dass es 313 waren. Dies erfreute den Heiligen Propheten  sehr, denn dies entsprach der Anzahl der Gefährten von Talut. 

Das Märtyrertum von Umm Waraqah bin NaufalRA

Seine HeiligkeitABA berichtete, dass eine Frau namens Umm Waraqah bin NaufalRA zum Heiligen Propheten  ging und ihn bat, die Armee zu begleiten, damit sie sich um die Verletzten kümmern könne. Der Heilige Prophet  wies sie an, zurückzubleiben, aber Gott würde ihr den Platz des Märtyrertums gewähren. Später gab ihr der Heilige Prophet  den Titel Shaheedah und sie wurde allgemein unter diesem Namen bekannt.

Die Größe der muslimischen Armee und die Gebete des Heiligen Propheten

Seine HeiligkeitABA sagte, dass über die Größe der muslimischen Armee in einigen Überlieferungen berichtet wird, dass die Muslime nur fünf Pferde besaßen, während in anderen Überlieferungen berichtet wird, dass sie nur zwei Pferde hatten. Die Muslime hatten nur 60 Ausrüstungsgegenstände und nur 70 oder 80 Kamele, auf denen jeder abwechselnd ritt. Als der Heilige Prophet  an der Reihe war, zu Fuß zu gehen, baten die Gefährten darum, dass er reiten solle, während sie zu Fuß gingen. Doch der Heilige Prophet  sagte, sie seien nicht kräftiger als er, und zudem wolle er auch an den Segnungen des Krieges teilhaben.

Seine HeiligkeitABA sagte, dass der Heilige Prophet  auf dieser Reise für seine Gefährten betete: »O Allah, sie sind barfuß, gib ihnen Reittiere; sie sind unbekleidet, gib ihnen Kleidung; sie sind hungrig, sättige sie; sie sind in einer schwierigen Lage, gib ihnen Reichtum durch Deine Gnade.« Dieses Gebet wurde sicherlich erhört, denn auf dem Rückweg von der Schlacht von Badr gab es niemanden, der ein Reittier wollte und nicht eines oder sogar mehrere bekam. Ebenso fanden diejenigen, die keine Kleidung hatten, Kleidung, es gab keinen Mangel an Nahrung und alle Familien wurden wohlhabend. 

Gefährten, die die Armee nicht begleiten konnten

Seine HeiligkeitABA berichtete, dass bei der Vorbereitung auf die Schlacht einige Leute vorbrachten, dass ihre Reitkamele sich außerhalb der Stadt befanden und um Erlaubnis baten, sie zu holen, was ihnen jedoch nicht gestattet wurde, und so blieben sie entweder zurück oder machten sich zu Fuß auf den Weg. In ähnlicher Weise gab es andere, die aufgrund eines berechtigten Grundes die Erlaubnis erhielten, zurückzubleiben. Zum Beispiel hatte Hadhrat Abu Umamah bin Tha’lbahRA die Absicht, nach Badr aufzubrechen, obwohl seine Mutter krank war, doch der Heilige Prophet  wies ihn an, zurückzubleiben und sich um sie zu kümmern. Als der Heilige Prophet  zurückkehrte, war sie bereits verstorben und er betete an ihrem Grab. In ähnlicher Weise wies der Heilige Prophet  unterwegs all jene an, die noch jung waren, nach Medina zurückzukehren.

Die Flagge des Islam

Seine HeiligkeitABA sagte, dass die Flagge des Islam Hadhrat Mus’ab bin UmairRA gegeben wurde und dass sie weiß war. Es gab noch zwei weitere schwarze Fahnen, von denen eine Hadhrat AliRA gegeben wurde und die andere einem anderen Gefährten aus den Reihen der Ansar gegeben wurde.

Der Heilige Prophet erlaubte Habib, sich der muslimischen Armee anzuschließen

Seine HeiligkeitABA erzählte, dass es in Medina einen Mann namens Habib aus dem Stamm der Khazraj gab, der sehr tapfer und erfahren war und ebenfalls mit seinen Stammesangehörigen losgezogen war, der aber zu der Zeit noch kein Muslim war. Die Muslime waren sehr froh, dass er Teil ihrer Armee war, doch der Heilige Prophet  sagte, dass nur diejenigen sie begleiten würden, die ihrem Glauben angehörten. Habib bat den Heiligen Propheten  zwei Mal darum, aber der Heilige Prophet  stimmte nicht zu. Erst beim dritten Mal, als er seinen Glauben bekundete, erlaubte ihm der Heilige Prophet , die muslimische Armee zu begleiten. 

Seine HeiligkeitABA sagte, dass der Heilige Prophet einige Gefährten vorausschickte, als er Safra – ein üppiges grünes Tal – erreichte, um Informationen über Abu Sufyan zu sammeln. Als diese Gefährten in Badr ankamen, hörten sie zwei Mädchen, die von der Ankunft der Mekkaner in zwei Tagen sprachen, und so kehrten sie zum Heiligen Propheten zurück, um ihm mitzuteilen, dass die Ankunft einer Armee unmittelbar bevorstand.

Seine HeiligkeitABA sagte, er werde weiter über dieses Thema sprechen.